AKTUELL

Das Appelationsgericht von Rennes hat am 14. August 2019 die Entscheidung über die Auslieferung des ehemaligen italienischen « Aktivisten » Vincenzo Vecchi auf den 23. August  verschoben.

Einer der Vorreiter eines -heute gängigen-  altermondialistischen Blickes  und Warner vor zügellosem Kapitalismus riskiert heute 13 Jahre Gefängnis – für die Teilnahme an der  Gegendemonstration zum G8-Gipfel in Genua 2001 mit « Plünderungen und Zerstörungen » und einer antifaschistischen Demonstration in Mailand 2006.

Die Anklage “Plünderung und Zerstörung” beruht auf einem Element des italienischen Penal-Codes, welches die Faschisten 1938 in das Gesetz aufnahmen (“Rocco”-Gesetz) und welches Berlusconi  2001 reaktivierte. Demnach kann die blosse Anwesenheit an der Demonstration – gewertet als “moralische Unterstützung” – mit einer Gefängnisstrafe von 8 bis 15 Jahren belangt werden.

Die Demonstrationen in Genua  von 2001 sind leider  vor allem für die ausserordentliche Brutalität bekannt, mit der die Polizei gegen die Demonstranten vorging. Der Europäische Hof für Menschenrechte in Strassburg  veurteilte im Jahre 2015 den italienischen Staat für die Tatsache, die Verantwortlichen für die polizeilichen Entgleisungen  nicht belangt zu haben!

Die heutige Entscheidung des Staatsanwalts gibt auch uns – dem Bürger-Kollektiv zur Unterstützung Vincenzos- neun Tage Aufschub, um weiter daran zu arbeiten, dass Vincenzo Vecchi NICHT nach Italien ausgeliefert wird.

Ein wesentliches Element ist nach unserem Dafürhalten, dass eine möglichst breite Öffentlichkeit über  die Umstände und die Geschichte hinter der Verhaftung Vincenzos und neun weiteren Verurteilten unterrichtet wird. Wir wiedersetzen uns friedlich aber entschieden der ungerechten und harten Strafen und appelieren an alle Verantwortlichen, unsere allgemeine Freiheit und unsere gemeinsamen demokratischen Werte zu verteidigen!

Das « Comité de Soutien à Vincenzo »,

Rochefort-en-Terre,

15. August 2019

Article(s) lié(s)